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THG-Quote Elektromobilität – was springt dabei raus?

THG-Quote Elektromobilität
E-Mobility-Wissen
Aktualisiert am 23. Dezember 2021
5 Min. Lesezeit
Ludwig Kollmannsberger
Ludwig Kollmannsberger

Die THG-Quote Elektromobilität fördert emissionsfreie Kraftstoffe, wie Strom für Elektroautos, und gibt der E-Mobilität großen Aufschwung. Wie funktioniert dieses Klimaschutzinstrument, was sind die Effekte und was genau ändert sich ab Januar 2022? Ist die THG-Quote wirklich die Goldgrube, für die sie alle halten?

Die THG-Quote kurz erklärt

Die Treibhausgasminderungs-Quote, kurz THG-Quote, ist eine gesetzlich geregelte Vorschrift aus dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Sie reduziert Treibhausgase im Verkehrssektor und ist somit ein Klimaschutzinstrument. Alle Unternehmen, die Kraftstoffe verkaufen, müssen sich an die THG-Quote halten und Treibhausgase einsparen.

Wie funktioniert die THG-Quote?

Der Prozentsatz der Quote steigt jährlich. Mineralölkonzerne werden damit gezwungen, die CO2-Emissionen aller in Umlauf gebrachten Kraftstoffe zu senken. Schaffen sie das nicht, müssen die Unternehmen CO2-Zertifikate „zukaufen“, um die THG-Quote zu erreichen. Unternehmen haben aktuell 2 Möglichkeiten, die THG-Quote zu erreichen:

  1. Emissionsfreien Kraftstoff verkaufen

    Mineralölkonzerne verkaufen emissionsfreie bzw. emissionsarme Kraftstoffe. So erreichen sie die THG-Quote zum Teil oder im Idealfall komplett.

  2. THG-Zertifikate einkaufen

    Unternehmen können THG-Zertifikate kaufen. Mineralölfirmen müssen den CO2-Ausstoß ihrer verkauften fossilen Kraftstoffe durch THG-Zertifikate ausgleichen, damit sie die THG-Quote einhalten.

Effekte der THG-Quote Elektromobilität

Die Quote bewirkt, dass fossile Kraftstoffe immer teurer werden. Zusätzliche Kosten, die für die Mineralölfirmen entstehen, werden auf den Endverbraucher umgelegt. Die Folge: Benzin- und Diesel-Fahrzeuge rentieren sich finanziell im Vergleich zu Elektrofahrzeugen immer weniger.

Die THG-Quote quer-subventioniert somit die Elektromobilität. Elektroautos kosten zwar in der Anschaffung gerade noch mehr, ein möglicher Anstieg des Ladepreises wird aber durch die THG-Quote gebremst. Elektrofahrzeuge lohnen sich dadurch schneller.

Neues Gesetz ab Januar 2022

Der Bundestagsbeschluss vom 25. Mai 2021 legt fest, dass die THG-Quote von aktuell 6 % bis 2030 auf 25 % steigt.

THG-Quote (CO2-Minderung) laut Bundestagsbeschluss vom 25. Mai 2021:

202220232024202520262027202820292030
7%8%9,25%10,5%12%14,5%17,5%21%25%

Ab 01. Januar 2022 ändert sich §38 der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV). Nicht mehr nur Stromanbieter, also Energieversorgungsunternehmen, sondern auch Ladepunktbetreiber können durch den Verkauf von grünem Strom THG-Zertifikate generieren.

Um die Elektromobilität weiter zu stärken, wird Strom als Kraftstoff für Elektrofahrzeuge ab 2022 außerdem mit dem Faktor 3 angerechnet. Bringt der Betreiber eine bestimmte Menge an Ladestrom in Umlauf, wird diese Menge dreifach auf die THG-Quote angerechnet. Das gilt für öffentliche Ladepunkte, private Elektrofahrzeuge und Fahrzeugflotten. Wer also emissionsarme Kraftstoffe, wie z.B. Strom für Elektrofahrzeuge in den Umlauf bringt, profitiert finanziell von der THG-Quote Elektromobilität.

Finanzielle Vorteile der THG-Quote Elektromobilität

Die Vorteile der THG-Quote liegen klar auf der Seite der Elektromobilität. Betreiber von Ladepunkten für Elektrofahrzeuge erwirtschaften zusätzliche Erlöse. Die Bundesregierung zahlt eine jährliche Prämie pro Ladepunkt aus. Die Höhe der Prämie kann aber jedes Jahr varriieren. Hier unterscheiden wir zwischen den Ladepunkten:

  • Öffentlich zugängliche Ladepunkte:

    Der Staat vergütet durch öffentliche Ladepunkte bereitgestellten Strom zusätzlich mit bis zu 15 ct/kWh. Wird der Strom durch lokale erneuerbare Energien bereitgestellt, gibt es statt 15 ct/kWh bis zu 35 ct/kWh.

  • Nicht öffentlich zugängliche Ladepunkte:

    Jedem zugelassenen Batterieelektrofahrzeug rechnet die Bundesregierung einen pauschalen Wert in Höhe von 1.943 kWh an. Der Erlös variiert zwischen 250 und 360 €. Das gilt für alle reinen batterieelektrischen Fahrzeuge sowie von außen-aufladbare Hybridfahrzeuge.

Ist die THG-Quote Elektromobilität Greenwashing?

Bitte beachte, dass es Unternehmen gibt, die den Ölkonzernen die THG-Zertifikate „recht preiswert“ verkaufen. Damit verdienen Privatpersonen und auch Unternehmen zwar Geld, allerdings löst das nicht das Problem. Ölfirmen können dadurch weiter klimaschädliche Kraftstoffe, welche hohe CO2-Emissionen verursachen, vertreiben. Die Firmen betreiben damit eine Art „Greenwashing“.

Mit der THG-Quote Elektromobilität zur fairen Energiewende

Es geht aber auch anders: Unternehmen, wie z.B. Fairnergy nutzen THG-Quoten-Zertifikate und treiben damit die Energiewende voran. Halter eines privaten oder gewerblichen E-Fahrzeugs registrieren online ihr Auto und erhalten dafür eine Prämie. Wer mitmacht bekommt das Geld entweder ausgezahlt oder steckt es direkt in ein nachhaltiges Projekt. Fairnergy sammelt jedes Jahr die gesetzlichen Pflichtabgaben von den Mineralölfirmen ein und finanziert so die Prämien bzw. die Projekte. Sie erschweren damit den Ölkonzernen die Produktion und den Verkauf konventioneller Kraftstoffe und haben einen positiven Einfluss auf die Umwelt.

Fazit

Ladestationen werden sich dank der steigenden Vergütung pro kWh ab dem Jahr 2022 in viel kürzerer Zeit rentieren. Das wird die Nachfrage nach Ladestationen massiv steigen lassen – vor allem DC-Ladestationen – und die Elektromobilität wird wirtschaftlich deutlich attraktiver.

Zusammengefasst

  • Die THG-Quote Elektromobilität ist ein Klimaschutzinstrument der Bundesregierung.
  • Ab Januar 2022 profitieren auch Ladepunktbetreiber finanziell von der THG-Quote.
  • Elektrofahrzeuge lohnen sich bald mehr als konventionelle Fahrzeuge, da die Spritpreise steigen. Dienstleister wie z.B. Fairnergy vereinfachen Unternehmen und Ladepunktbesitzern den Prozess.
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