Durchblick im Förderdschungel: Wallbox-Förderung
Elektroautos laden geht mit einer privaten Wallbox schnell, sicher und mühelos. Elektroautos profitieren durch die Bundesregierung vom Umweltbonus und der Corona-Investitionsprämie. Wallboxen im privaten Bereich fördert der Bund jetzt auch, außerdem gibt es in vielen Bundesländern, Regionen und Kommunen noch andere Wallbox-Förderungen. Wir klären auf.
Flächendeckende Lösungen auf dem Vormarsch
Die Förderung des Bundes zum Ausbau der Ladeinfrastruktur greift für öffentlich zugängliche Ladestationen, wie sie die „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ vorsieht. Sie bezuschussen dabei die Investitionskosten anteilig.
Teil der Corona-Maßnahmen ist auch der Masterplan Ladeinfrastruktur. So will die Bundesregierung 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur stecken. Ein einheitliches Bezahlsystem für Ladesäulen soll kommen und über eine Versorgungsauflage sollen Ladepunkte an allen Tankstellen angeboten werden. Auch in öffentliche Ladepunkte an zum Beispiel Krankenhäusern investiert der Bund.
Private Wallboxen auch mit mehreren Ladepunkten unterstütz der Bund ab Ende November 2020 mit der KfW Förderung Wallbox. Von der KfW-Bank gibt es für den Kauf und die Installation von Ladepunkten im Privaten 900 Euro je Ladepunkt. Die Zahl der Ladepunkte pro Antrag beschränkt die KfW dabei nicht. Auch die Installationskosten fließen mit in die Gesamtkosten und werden so teilweise mitgefördert.
Auch einzelne Kommunen, ländliche Regionen und einige Bundesländer fördern die Elektromobilität zuhause. Teilweise steigen auch die Energieversorger mit ein. Zum Beispiel gibt es in Nordrhein-Westfalen (NRW), Schleswig-Holstein und München schon ambitionierte Modelle.
Paradebeispiele NRW, Schleswig-Holstein und München
Das Bundesland NRW geht als gutes Beispiel voran und will mit dem breit angelegten Förderprogramm „progres.nrw - Emissionsarme Mobilität“ den Ausbau der Elektromobilität antreiben. Bezuschusst werden Privatpersonen, freiberuflich Tätige, Kommunen und Unternehmen:
- Privatpersonen, die eine Wallbox einrichten, können 50 % der Kosten (maximal 1.000 Euro) beim Land einreichen.
- Das Land NRW unterstützt Kommunen beim Ausbau der nicht-öffentlichen Ladeinfrastruktur mit bis zu 80 % der Ausgaben (maximal 1.600 Euro) für eine Wallbox und bis zu 80 % der Ausgaben (maximal 4.800 Euro pro Ladepunkt) für eine Ladesäule.
- Für Unternehmen gibt es bis zu 50 % der Ausgaben für eine Wallbox (maximal 1.000 Euro) und eine Ladesäule (maximal 3.000 Euro pro Ladepunkt).
In Schleswig-Holstein setzte die Landesregierung ein Klimaschutz-Förderprogramm für Bürgerinnen und Bürger auf. Die Eckdaten im Bundesland zwischen den Meeren:
- 400 Euro für die Investition in eine Wallbox mit einer Ladeleistung zwischen 11 und 22 kW sowie 400 Euro für die Installation und den Anschluss (max. 50 Prozent der förderfähigen Kosten)
- 600 Euro für die Wallbox bei der Neuerrichtung einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 5 kWp kombiniert mit einer Wallbox. Die Förderung ist in diesem Fall auf 75 Prozent der Anschaffungskosten begrenzt.
Seit Januar 2019 profitieren die Bürger und Unternehmen der Stadt München von einem Förderprogramm für öffentliche und nicht-öffentliche Ladeinfrastruktur, also Ladesäulen und Wallboxen:
- Für eine neue Wallbox auf privatem Grund, die mit regenerativem Strom gespeist wird, können bis zu 40 % der Kosten beantragt werden. Das können maximal 10.000 Euro für einen Schnellladepunkt sein.
Wallbox-Förderung in anderen Bundesländern
Auch in anderen Bundesländern gibt es schon Modelle. Wir zeigen dir exemplarisch weitere Förderprogramme, die eine Wallbox-Installation zuhause attraktiv machen:
Wallbox-Förderung Bundesländer, Regionen und Kommunen | |
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Wallbox-Förderung in Baden-Württemberg | |
Baden-Württemberg | Bis zu 2.500 Euro Förderung von der L-Bank für einen Ladepunkt, versorgt durch Erneuerbare |
Karlsruhe | Bis zu 400 Euro Förderung auf eine Wallbox für maximal 2 Ladestationen. |
Rastatt | Eine Förderung von 100 Euro erhalten alle Kunden der Stadtwerke Rastatt, die sich für eine private Wallbox entscheiden. |
Wallbox-Förderung in Bayern | |
Bayern | Durch das sogenannte 10.000 Häuser-Programm gibt es die Möglichkeit, bei der Installation einer PV-Anlage mit Stromspeicher bis zu 200 Euro Förderung für die private Ladestation zu erhalten. |
Dachau | Eine Förderung in Höhe von 250 Euro für die Wallbox durch die Stadtwerke Dachau ist möglich. |
München | Planung, Montage und Installation einer Ladeinfrastruktur werden seit Januar 2019 mit 40 Prozent der Kosten (bis zu 10.000 Euro für einen Schnellladepunkt) bezuschusst. |
Nürnberg | Bis zu 250 Euro Zuschuss für den Kauf einer Wallbox vom Energieversorger. |
Wallbox-Förderung in Brandenburg | |
Schwedt | Als Kunde der Stadtwerke Schwedt gibt es eine Förderung in Höhe von 200 Euro bei der Installation einer Wallbox, mit Kopplung an eine PV-Anlage gibt es sogar 300 Euro. |
Wallbox-Förderung in Hessen | |
Frankfurt am Main | 100 Euro Zuschuss für den Erwerb einer Mainova-Wallbox. |
Darmstadt | 100 Euro Zuschuss für den Erwerb einer ENTEGA-Wallbox. |
Wallbox-Förderung in Niedersachsen | |
Hannover | 500 Euro für eine Wallbox mit dem Bezug von Ökostrom. |
Hildesheim | 500 Euro Förderung beim Kauf einer Wallbox, wenn der Ökostrom vom örtlichen Energieversorger kommt. |
Wallbox-Förderung in Nordrhein-Westfalen | |
Nordrhein-Westfalen | Bei diesem Programm erstattet das Land für nicht öffentliche Ladepunkte 50 Prozent der „zuwendungsfähigen Ausgaben“, im Höchstfall 1.000 Euro pro Wallbox. |
Düsseldorf | Es gibt 20 % der Kosten, maximal 500 Euro. Die Förderung erhalten nur Haushalte in Düsseldorf, die zertifizierten Ökostrom oder Solarstrom beziehen. |
Wallbox-Förderung in Rheinland-Pfalz | |
Mainz | Die Stadt Mainz fördert eine E-Ladestation mit 400 bis 600 Euro. |
Kaiserslautern | Die Stadtwerke Kaiserslautern bieten eine Wallbox-Förderung für eine private Ladestation inkl. Ladekarte an, hier sind bis zu 222 Euro Zuschuss möglich. |
Wallbox-Förderung in Thüringen | |
Jena | Die Stadtwerke Jena-Pößneck bezuschussen eine Wallbox, sowohl beim Kauf als auch der Pacht, mit 300 Euro direkt auf das Bankkonto. |
Wie geht es weiter mit der Wallbox-Förderung?
Neben Programmen auf kommunaler, regionaler und Bundeslandeben gibt es ab Ende November 2020 auch eine flächendeckende Förderung des Bundes. Jetzt müssen nur noch Mieter es einfacher haben, eine Ladeinfrastruktur aufzustellen. Denn Stellplatzbesitzer und -mieter können eine private Ladestation für ihr Elektroauto mit baulicher Änderung am Gemeinschaftseigentum nur installieren, wenn die Wohnungseigentümergemeinschaft zustimmt. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung ging die Bundesregierung Anfang März 2020. Sie brachte ein Gesetz für mehr Ladepunkte auf den Weg. Neue oder renovierte Wohngebäude mit mehr als zehn Stellplätzen müssen nun mit Schutzrohren für Elektrokabel ausgestattet werden.
Zusammengefasst
- Neben einem einheitliches Programm zur Förderung von privater Ladeinfrastruktur für Elektromobilität auf Bundesebene, gibt es auch Bundesländer, Regionen und Kommunen die Förderprogramme anbieten.
- In NRW gibt es für Privatpersonen 50 % der Kosten zurück, München erstattet 40 % der Kosten. Auch andere Bundesländern ziehen mit.
- Etwas Bewegung für Mieter erzeugt das kürzlich erlassene Gesetz zum Aufbau von Lade- und Leitungsinfrastruktur für Elektromobilität in Gebäuden.