Wie plane ich eine PV-Anlage mit Wärmepumpe?
Es lohnt sich von Beginn an eine PV-Anlage mit Wärmepumpe zu planen. Denn das ermöglicht einen hohen Autarkiegrad und die maximale Eigenstromversorgung. Dennoch planst du beide Systeme getrennt voneinander und behältst dabei die Auswirkungen im Blick. Welchen Effekt eine Wärmepumpe auf die Planung einer Photovoltaik-Anlage hat, erklären wir dir hier.
Wie viel PV-Strom für Wärmepumpe? / Wie groß muss eine PV-Anlage sein für eine Wärmepumpe?
Um eine Wärmepumpe mit 12 kW zu betreiben, brauchst du etwa 4-5 kW elektrische Energie. Damit so viel wie möglich der elektrischen Leistung von einer PV-Anlage kommt, brauchst du mindestens ¼ der thermischen Leistung der Wärmepumpe als PV-Anlagenleistung. Eine Wärmepumpe wird aber nie nur mit PV-Strom betrieben. Das gilt für Wärmepumpen im Eigenheim und im Gewerbe. Es ist immer ein Mix aus Netz- und Solarstrom. Denn in der Nacht und z. B. im Winter muss sie auch heizen können.
Wie viel PV-Strom du für den Betrieb brauchst, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Größe der Wärmepumpe
- Installierte Leistung der PV-Anlage
- Smarte Einbindung (PV-Überschuss)
- Weitere Verbraucher im PV-System
- Heizlast
- Ausrichtung der Anlage & Dachneigung
Den solaren Anteil bestimmen also mehrere Umstände und du solltest ihn immer individuell berechnen. Bei einem gut gedämmten Einfamilienhaus kann er jährlich bei über 30 % liegen.
PV-Anlage mit Wärmepumpe: Zubehör
Eine Wärmepumpe braucht im Grunde genommen kein Zubehör. Bei der Kombination einer PV-Anlage mit Wärmepumpe kannst du die Effizienz und die Autarkie aber mit diesen 3 Zubehörgeräten verbessern.
Pufferspeicher
Ein Pufferspeicher speichert Warmwasser und wird zur Warmwasserbereitung genutzt. Du brauchst ihn für das Heizen mit Wärmepumpe nicht unbedingt, aber er macht Sinn, wenn du eine PV-Anlage mit Wärmepumpe kombinierst. Der Wasserspeicher kann nämlich PV-Überschuss thermisch speichern und erhöht damit die Unabhängigkeit und den Eigenverbrauchanteil.
Warmwasserspeicher = Brauchwasserspeicher
Ein Warmwasserspeicher/Brauchwasserspeicher erhitzt und lagert Brauchwasser. Er versorgt dich also mit warmem Wasser aus der Leitung, z. B. im Bad und in der Küche. Ein Brauchwasserspeicher sammelt das erhitzte Wasser der Wärmepumpe. Planst du also eine PV-Anlage mit Wärmepumpe und Brauchwasserspeicher, produzierst du sozusagen Warmwasser zum idealen Zeitpunkt vor und nutzt den Solarstrom optimal aus.
Energiemanagement steuert smart
Damit alle Komponenten optimal zusammenspielen und den Eigenverbrauch erhöhen, sind alle Wärmepumpen in Deutschland SG-Ready fähig (SG= Smart-Grid). Ein intelligentes Energiemanagementsystem misst den erzeugten Strom und verteilt ihn ideal auf alle Verbraucher im Haus.
Wärmepumpe mit Photovoltaik und Stromspeicher
Auch ein Stromspeicher mit möglichst hohem Wirkungsgrad darf bei einer PV-Anlage mit Wärmepumpe nicht fehlen. Er versorgt eine Wärmepumpe nachts und bei wenig Sonne mit Strom. Achte aber darauf, dass die Wärmepumpe nicht die höchste Priorität des Stromspeichers hat. Erst wenn die Grundlast im Haus gedeckt und das Auto geladen ist, kannst du die Wärmepumpe mit Strom aus dem Stromspeicher versorgen.
Kennzahlen zur Berechnung der Wärmepumpe
Die Heizlast sagt aus, wie viel Wärme du zuführen musst, um eine bestimmte Temperatur zu erreichen. Wie viel Energie durch z. B. Eigenstrom du brauchst, um das Haus zu heizen bestimmt der Wärmebedarf. Die Heizlast und den Wärmebedarf kannst du berechnen. Zusammen mit der geplanten PV-Anlagenleistung planst du dann mit einem Herstellertool die Wärmepumpe.
Für das Wärmepumpen-Planungstool brauchst du also folgende Kennzahlen:
Heizlast
Wärmebedarf
Größe der Photovoltaik-Anlage
Wärmepumpen-Planungstool
Damit du die passende Wärmepumpe findest, bieten dir die meisten Wärmepumpenhersteller Planungstools an. Im jeweiligen Tool gibst du einfach deine errechneten Kennzahlen an und das Tool spuckt dir die richtige Wärmepumpe für dein System aus.
Diese Hersteller haben Planungstools:
Darauf solltest du beim Planen einer PV-Anlage mit Wärmepumpe achten
PV-Anlagen planst du in der Regel immer so groß wie möglich. Eine Wärmepumpe planst du immer unabhängig. Bei der Planung einer PV-Anlage mit Wärmepumpe solltest du aber immer das gesamte PV-System mit allen Verbrauchern und Sektoren im Blick haben. Denn es gibt Systeme, die besser zusammenarbeiten. Achte deshalb darauf, dass das ganze PV-System aufeinander abgestimmt ist. Unsere Memodo Vergleiche helfen dir hierbei. Auch die Tools der Hersteller informieren dich über passende Komponenten.