Wärmepumpe im Altbau
Wärmepumpen sind heiß begehrt. Zu Recht! In Neubauten werden sie immer häufiger installiert - geht es um Bestandsgebäude, haben Installateure*innen und Hausbesitzer*innen aber oft Vorbehalte.
Lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau aus wirtschaftlicher Sicht? Welche Wärmepumpenarten kommen infrage? Und worauf musst du bei der Planung, der Installation und der Wartung achten?
Wir geben dir die wichtigsten Antworten, damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
Warum eine Wärmepumpe im Altbau?
Weil sie eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt! Die wichtigsten sind:
Energieeffizienz
Wärmepumpen im Altbau können sehr gute Effizienzwerte erreichen.
Umweltfreundlichkeit
Besonders umweltschonend ist die Verbindung mit der eigenen PV-Anlage.
Komfort
Im Winter heizen, im Sommer kühlen - viele Modelle können beides.
Förderung
Sorgt für eine günstigere Wärmepumpe.
Wertsteigerung
Eine Wärmepumpe im Altbau kann die Immobilie attraktiver am Markt machen.
Langlebigkeit
Viele Modelle laufen 20 Jahre oder länger.
Unterschiedliche Wärmepumpentypen für den Altbau
Wärmepumpen eignen sich, entgegen vieler Vorurteile, für mehr als nur für Neubauten. Nicht das Alter der Immobilie ist entscheidend, sondern vielmehr das installierte Wärmeverteilsystem und der energetische Zustand. Das fand das Fraunhofer Institut heraus.
Diese Wärmepumpen-Varianten könnten zu deinem Altbau-Projekt passen:
Luft-Wasser-Wärmepumpen
Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle und eignen sich für die allermeisten Altbau-Arten. Das liegt an den vergleichsweise geringen Investitionskosten und der immer verfügbaren Wärmequelle Luft.
Sole-Wasser-Wärmepumpen
Diese Wärmepumpen nutzen die Wärme aus dem Boden. Sie arbeiten äußerst effizient und eignen sich für Altbauten mit ausreichend Platz für die Installation eines Erdwärmekollektors.
Wasser-Wasser-Wärmepumpen
Wasser-Wasser-Wärmepumpen nutzen das Grundwasser als Wärmequelle. Sie bieten sich für Altbauten in Gemeindegebieten an, die ausreichend Platz für die Brunnen bereitstellen.
Hybrid-Wärmepumpen
Hybrid-Wärmepumpen sind in der Regel Luft-Wasser-Wärmepumpen mit integriertem Pufferspeicher. An eine HybridWärmepumpe kannst du eine weitere Wärmequelle anschließen.
Was sollte bei der Planung und Installation einer Wärmepumpe im Altbau beachtet werden?
Beachte speziell für den Altbau:
- Fällt die Wahl auf ein Sole-Gerät, muss der Garten umgegraben werden.
- Stelle sicher, dass das Stromnetz des Altbaus ausreicht, um den Mehrbedarf durch die Wärmepumpe aufzufangen. Im Neubau wird das bereits im Vornherein einberechnet.
- Bestandsgebäude besitzen oft noch alte Heizkörper. Erwäge hier den Einsatz einer hydraulischen Weiche, die den Heizkreis und den Verbraucherkreislauf entkoppelt.
Wartung und Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau
Die Wärmepumpe im Altbau soll effizient und reibungslos für viele Jahre arbeiten. Sorge deshalb im Vornherein für geregelte Wartungen und Kontrollen.
Regelmäßige Wartung: Eine vollständige Wartung umfasst das Reinigen der Luftfilter sowie das Überprüfen der elektrischen Anschlüsse und der Kühlmittelmengen.
Überwachung des Kühlmittels: Das Kühlmittel-System der Wärmepumpe im Bestandsgebäude muss hermetisch geschlossen sein. Prüfe es auf Dichtheit.
Überprüfung des Stromverbrauchs: Überwache den Stromverbrauch der Wärmepumpe regelmäßig, um sicherzugehen, dass das Gerät immer möglichst effizient arbeitet – gerade in unsanierten Altbauten. Ein unnötig hoher Verbrauch kann sonst kostspielig werden.
Kontrolle der Wärmeverteilung: Wird die Wärme effektiv im Altbau verteilt? Ein hydraulischer Abgleich stellt sicher, dass sich in allen Heizkörpern jederzeit die richtige Menge an Heizwasser befindet. So verteilt sich die Wärme gleichmäßig im Bestandsgebäude.
Betriebsanleitung beachten: Halte dich immer an die Betriebsanleitung der Wärmepumpe. Damit bleibst du auf der sicheren Seite.
Frostschutz: Im Winter ist es ratsam, die Wärmepumpe vor Frost zu schützen. An einigen Modellen können Frostschutzventile angebracht werden, die in Ausnahmefällen (wie einem langen Stromausfall) den Wärmetauscher vor gefrierendem Wasser schützen.
Fazit
Wärmepumpen sind eine effiziente und umweltfreundliche Heizungslösung für Altbauten. Je nach energetischem Zustand des Gebäudes und Wärmepumpen-Modell amortisiert sich eine Wärmepumpe bereits nach wenigen Jahren. Wer nach der Installation für eine regelmäßige Wartung sorgt, profitiert jahrzehntelang von einem nachhaltigen und kostensparenden Heizsystem. Die Kombination mit einer PV-Anlage lohnt sich besonders.
FAQs
Wärmepumpen sind in der Regel höchst effizient und können im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen einiges an Heizkosten einsparen. Der konkrete Effizienzgrad hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Wärmepumpe oder der Größe des Bestandsgebäudes.
Das hängt unter anderem von den Installationskosten, den Energiepreisen, der Größe des Gebäudes und dem Wärmepumpen-Modell ab. In der Regel dauert es etwa 10 bis 15 Jahre, bis sich die Investitionskosten amortisiert haben.
Ja. Moderne Wärmepumpen sind so konzipiert, dass sie auch bei niedrigen Temperaturen effizient arbeiten und ausreichend Wärme für den Betrieb des Gebäudes liefern können.
Einige Modelle können das. Durch eine Umkehrung des Kühlkreislaufs leitet die Wärmepumpe die Wärme aus dem Inneren des Hauses und hält so die Räume kühl.